„Einst in einer kleinen, verschneiten Stadt lebte ein neugieriger kleiner Junge namens Niklas. Niklas liebte den Nikolaustag mehr als alles andere. Er liebte es, seine Stiefel vor die Tür zu stellen, in der Hoffnung, dass der Nikolaus sie mit Geschenken füllen würde. Und dieses Jahr war er besonders aufgeregt, weil er alt genug war, um seine kleine Schwester Mia zu begleiten und ihr zu zeigen, wie man den Nikolausabend richtig feiert.
Am Vorabend des Nikolaustags, als der Schnee leise auf die Dächer fiel, setzten sich Niklas und Mia vor das knisternde Kaminfeuer. Ihre Mutter brachte ihnen heiße Schokolade und Kekse, während ihr Vater begann, die alte Geschichte vom Heiligen Nikolaus zu erzählen. Sie lauschten aufmerksam, als ihr Vater erzählte, wie Nikolaus den Armen und Bedürftigen half und wie er bekannt wurde, Geschenke zu verteilen.
Nachdem sie die Geschichte gehört hatten, machten sich die Kinder daran, ihre Stiefel für den Nikolaus bereit zu machen. Sie putzten sie sorgfältig und stellten sie dann vor die Tür. Niklas half Mia, ihren kleineren Stiefel neben seinen zu stellen, und beide gingen mit Vorfreude im Herzen schlafen.
Als Niklas mitten in der Nacht aufwachte, konnte er sein Neugier nicht mehr zähmen. Er zog seine Decke an sich und schlich sich leise zur Tür. Er hoffte, einen Blick auf den Nikolaus zu erhaschen. Aber als er die Tür öffnete, sah er nur den schimmernden Schnee und die stillen, leeren Stiefel.
Enttäuscht, aber immer noch hoffnungsvoll, ging Niklas zurück ins Bett. Er versuchte, wieder einzuschlafen, aber die Aufregung und Erwartung hielten ihn wach. Er dachte an die Geschichte, die sein Vater erzählt hatte, und an die Güte des Nikolaus. Und plötzlich kam ihm eine Idee.
Er stand auf und schlich sich ins Wohnzimmer. Dort holte er aus der Spielzeugkiste zwei seiner Lieblingsspielzeuge und legte sie vorsichtig in die Stiefel. Ein kleiner Teddybär für Mia und ein buntes Spielzeugauto für sich selbst.
Am nächsten Morgen erwachten die Kinder vor Sonnenaufgang und rannten zur Tür. Ihre Augen leuchteten vor Freude, als sie die Geschenke in ihren Stiefeln entdeckten. Mia war begeistert von ihrem neuen Teddybären und Niklas tat so, als wäre er überrascht, das Auto zu sehen.
‚Nikolaus hat uns besucht!‘, rief Mia. Niklas lächelte und nickte. ‚Ja, das hat er‘, sagte er. Aber in seinem Herzen wusste er, dass der wahre Geist des Nikolaustags in der Freude lag, die man anderen bereitet.
An jenem Tag erkannte Niklas, dass der Nikolaustag nicht nur darum geht, Geschenke zu erhalten, sondern auch darum, zu geben und Freude zu verbreiten. Und das war eine Lektion, die er nie vergessen würde.
Und so endet unsere Gute-Nacht-Geschichte, liebe Kinder. Und denkt daran, der Nikolaustag ist eine Zeit der Freude und des Gebens, also vergesst nicht, eure Herzen und eure Hände zu öffnen und die Freude zu teilen. Gute Nacht!“