In der Kälte des nahenden Winters, in einem Dorf, das später Teil des französischen Reiches werden sollte, sah der römische Soldat Martin einen Bettler, der vor Kälte zitterte. Ohne zu zögern, teilte der Soldat seinen Mantel und gab eine Hälfte dem armen Mann. Diese Geste der Menschlichkeit wurde zum Symbol der Nächstenliebe, das noch Jahrhunderte später gefeiert wird.
Als Martin in dieser Nacht schlief, erschien ihm Jesus im Traum, bekleidet mit der Mantelhälfte, die Martin dem Bettler gegeben hatte. Dieser Traum veränderte Martins Leben für immer. Er verließ die Armee und widmete sein Leben dem Dienst an den Bedürftigen. Als Bischof von Tours setzte er sein Werk der Barmherzigkeit fort, indem er die Armen und Kranken unterstützte und eine Botschaft der Liebe und des Mitgefühls verbreitete.
Die Legende von Sankt Martin lehrt uns, dass wahre Größe in der Fähigkeit liegt, mitfühlend und großzügig zu sein. Sein Beispiel ruft uns dazu auf, über uns selbst hinauszuschauen und die Notwendigkeit des Teilens zu erkennen. Jedes Jahr, wenn der Martinstag naht, erinnern Laternenumzüge und gemeinschaftliche Feiern an den heiligen Martin, der mit einem einfachen Akt der Freundlichkeit eine bleibende Botschaft hinterließ.