In einer kleinen Stadt, umgeben von sanften Hügeln und weiten Feldern, lebte ein Mädchen namens Lena. Lena liebte den Sankt-Martinstag mehr als jeden anderen Tag im Jahr. Sie liebte es, ihre Laterne zu basteln und im Lichterzug mit anderen Kindern durch die Stadt zu ziehen. Doch dieses Jahr war besonders aufregend, denn Lena wurde ausgewählt, die Rolle des Sankt Martin in dem traditionellen Spiel zu spielen.
Die Tage vergingen und der Sankt-Martinstag rückte näher. Lena probte fleißig ihre Rolle. Sie übte, wie Martin auf seinem Pferd saß und seinen warmen Mantel mit dem Bettler teilte. Ihre Mutter half ihr, ein rotes Kostüm zu nähen und einen langen, flauschigen Mantel dafür zu machen.
Am Morgen des Sankt-Martinstags wachte Lena früh auf. Sie war so aufgeregt, dass sie kaum ihr Frühstück essen konnte. Sie zog ihr Kostüm an und setzte ihren Helm auf. Sie fühlte sich mutig und stark, genau wie der heilige Martin.
Als die Sonne unterging, versammelten sich alle Kinder der Stadt mit ihren leuchtenden Laternen. Lena saß auf ihrem Schaukelpferd, bereit, den Zug anzuführen. Sie sah die strahlenden Gesichter der Kinder und spürte ihre Aufregung. Mit einem Lächeln gab sie das Zeichen, und der Lichterzug begann sich zu bewegen.
Sie zogen durch die Straßen, sangen Lieder und ihre Laternen leuchteten in der Dunkelheit. Lena fühlte sich wie der echte Sankt Martin. Sie führte den Zug durch die Stadt, bis sie den Marktplatz erreichten, wo das traditionelle Sankt-Martins-Spiel stattfinden sollte.
Lena spielte ihre Rolle mit ganzem Herzen. Als sie zu der Szene kam, in der Martin seinen Mantel teilte, zögerte sie keinen Moment. Sie nahm ihren flauschigen Mantel und teilte ihn symbolisch mit dem Bettler. Der Applaus und die Rufe der Zuschauer füllten die Luft.
Nach dem Spiel verteilten Lena und die anderen Kinder ihre selbstgebackenen Martinsgänse an die Zuschauer. Die Freude und das Lächeln auf den Gesichtern der Menschen machten Lena glücklich. Sie fühlte, dass sie etwas Gutes getan hatte, genau wie der heilige Martin.
Als sie schließlich nach Hause ging, leuchtete ihr Herz vor Stolz und Freude. Sie wusste, dass der Sankt-Martinstag nicht nur ein Tag zum Feiern und Singen war, sondern auch ein Tag, um an die Güte und Großzügigkeit von Sankt Martin zu erinnern. Und sie war stolz darauf, dass sie ein Teil davon sein konnte.
Und so endet unsere Gute-Nacht-Geschichte, liebe Kinder. Denkt daran, so wie Sankt Martin können wir alle Güte und Großzügigkeit zeigen. Gute Nacht!