Es war einmal ein kleiner Löwe namens Leo, der im Dschungel lebte. Er war sehr neugierig und mutig und wollte immer neue Orte erkunden. Seine beste Freundin war eine kleine Löwin namens Lila, die ihm oft Gesellschaft leistete. Sie waren unzertrennlich und teilten alles miteinander.
Eines Tages beschlossen sie, einen Ausflug zu einem großen See zu machen, den sie noch nie gesehen hatten. Sie hatten gehört, dass es dort viele verschiedene Tiere gab, die sie kennenlernen wollten. Sie packten ihre Sachen und machten sich auf den Weg.
Sie liefen durch den dichten Wald, überquerten einen reißenden Fluss und kletterten über einen hohen Berg. Unterwegs begegneten sie vielen anderen Tieren, die sie freundlich begrüßten. Sie sahen Affen, die von Baum zu Baum sprangen, Elefanten, die mit ihren Rüsseln Wasser spritzten, Giraffen, die an den Blättern knabberten, und viele mehr. Leo und Lila waren begeistert von all den neuen Eindrücken und lernten viel über die verschiedenen Tiere.
Nach einer langen Wanderung kamen sie endlich am See an. Er war riesig und glitzerte in der Sonne. Sie konnten viele Fische im Wasser sehen, die in allen Farben schimmerten. Am Ufer standen Flamingos, die ihre langen Beine ins Wasser tauchten. Leo und Lila waren beeindruckt von der Schönheit des Sees und beschlossen, eine Pause zu machen.
Sie suchten sich einen schattigen Platz unter einem Baum und breiteten ihre Decke aus. Sie holten ihr Essen aus ihrem Rucksack und begannen zu picknicken. Sie hatten Bananen, Nüsse, Honig und Käse dabei. Sie schmeckte alles köstlich und sie genossen ihr Mahl.
“Das ist der beste Tag meines Lebens”, sagte Leo glücklich. “Ich bin so froh, dass wir hierher gekommen sind. Es gibt so viele tolle Tiere zu sehen.”
“Ja, das stimmt”, stimmte Lila zu. “Ich frage mich, was es noch alles zu entdecken gibt. Vielleicht können wir später noch eine Bootsfahrt machen oder schwimmen gehen.”
“Das klingt nach einer guten Idee”, sagte Leo. “Aber zuerst müssen wir uns ausruhen. Wir haben einen langen Weg hinter uns.”
“Okay, dann lass uns ein bisschen schlafen”, sagte Lila. “Aber nicht zu lange. Wir wollen ja noch mehr erleben.”
“Keine Sorge, ich werde dich wecken, wenn es Zeit ist”, versprach Leo. “Schlaf gut, meine Freundin.”
“Du auch, mein Freund”, sagte Lila. Sie kuschelten sich aneinander und schlossen die Augen. Bald schliefen sie tief und fest.
Während sie schliefen, passierte etwas Seltsames. Ein großer Schatten fiel über sie und ein lautes Geräusch weckte sie auf. Sie rieben sich die Augen und sahen zu ihrem Schrecken, dass ein riesiger Vogel über ihnen schwebte. Er hatte einen langen Schnabel, scharfe Krallen und ein buntes Gefieder. Er war ein Papagei, aber kein gewöhnlicher. Er war so groß wie ein Haus.
“Was ist das?”, rief Leo erschrocken. “Ein Monster?”
“Nein, ein Papagei”, sagte Lila. “Aber warum ist er so groß?”
“Keine Ahnung, aber er sieht gefährlich aus”, sagte Leo. “Wir müssen weg hier.”
Sie sprangen auf und rannten zum See. Sie hofften, dass sie dort sicher wären. Aber sie hatten sich geirrt. Der Papagei folgte ihnen und landete vor ihnen. Er sperrte seinen Schnabel auf und schnappte nach ihnen.
“Help! Help!”, schrie er mit einer lauten Stimme. “Ich bin hungrig und ihr seid mein Futter.”
Leo und Lila waren entsetzt. Sie wussten nicht, was sie tun sollten. Sie hatten keine Waffe, um sich zu verteidigen. Sie hatten keine Freunde, die ihnen helfen konnten. Sie hatten nur sich selbst.
“Was machen wir jetzt?”, fragte Lila verzweifelt. “Wir können nicht gegen ihn kämpfen. Er ist zu stark.”
“Wir können auch nicht weglaufen. Er ist zu schnell”, sagte Leo. “Wir müssen mit ihm reden. Vielleicht können wir ihn überzeugen, uns in Ruhe zu lassen.”
“Reden? Mit einem Papagei?”, fragte Lila skeptisch. “Glaubst du, das wird funktionieren?”
“Wir müssen es versuchen”, sagte Leo. “Es ist unsere einzige Chance.”
Er nahm seinen ganzen Mut zusammen und sprach zu dem Papagei.
“Hallo, Herr Papagei”, sagte er höflich. “Wir sind Leo und Lila, zwei kleine Löwen. Wir sind hier, um den See zu besuchen. Wir wollen Ihnen nichts Böses. Bitte lassen Sie uns gehen.”
Der Papagei lachte spöttisch.
“Ha! Ha! Ha!”, sagte er. “Das ist ja eine lustige Geschichte. Ihr seid keine Löwen. Ihr seid Kaninchen. Und ich liebe Kaninchen. Sie sind so zart und saftig. Ihr seid genau das, was ich brauche.”
Er streckte seinen Hals aus und versuchte, sie zu packen. Leo und Lila wichsen aus.
“Nein, nein, nein”, sagten sie. “Wir sind keine Kaninchen. Wir sind Löwen. Sehen Sie nicht unsere Mähnen und unsere Krallen? Wir sind die Könige des Dschungels. Wir sind gefährlicher als Sie.”
Der Papagei lachte noch lauter.
“Ha! Ha! Ha!”, sagte er. “Das ist ja noch lustiger. Ihr seid keine Könige. Ihr seid Clowns. Und ich liebe Clowns. Sie sind so witzig und unterhaltsam. Ihr seid genau das, was ich brauche.”
Er öffnete seinen Schnabel noch weiter und versuchte, sie zu schlucken. Leo und Lila sprangen zur Seite.
“Nein, nein, nein”, sagten sie. “Wir sind keine Clowns. Wir sind Löwen. Hören Sie nicht unsere Brüllen und unsere Zähne? Wir sind die stärksten Tiere der Welt. Wir sind mächtiger als Sie.”
Der Papagei lachte am lautesten.
“Ha! Ha! Ha!”, sagte er. “Das ist ja am lustigsten. Ihr seid keine Tiere. Ihr seid Spielzeuge. Und ich liebe Spielzeuge. Sie sind so süß und knuddelig. Ihr seid genau das, was ich brauche.”
Er machte sich bereit, sie zu fressen. Leo und Lila hatten keine Zeit mehr.
“Nein, nein, nein”, sagten sie. “Wir sind keine Spielzeuge. Wir sind Löwen. Glauben Sie uns nicht? Dann schauen Sie sich das an.”
Sie holten tief Luft und brüllten so laut sie konnten. Ihr Brüllen war so mächtig, dass es den ganzen See erschütterte. Die Fische sprangen aus dem Wasser, die Flamingos flogen davon, die Bäume schwankten im Wind. Der Papagei war so erschrocken, dass er seinen Schnabel schloss und zurückwich.
“Was? Was?”, stammelte er. “Ihr seid wirklich Löwen? Aber wie ist das möglich? Ihr seid so klein und ich bin so groß.”
“Das liegt daran, dass Sie ein Zauber-Papagei sind”, sagte Leo. “Sie können Ihre Größe ändern, wie Sie wollen. Aber wir sind immer noch Löwen, egal wie groß oder klein Sie sind.”
“Ein Zauber-Papagei?”, fragte der Papagei verwirrt. “Was ist das denn?”
“Das sind Sie”, sagte Lila. “Sie haben magische Kräfte, die Sie nicht kennen. Sie können alles tun, was Sie sich vorstellen können. Sie können fliegen, sprechen, singen, tanzen, malen, rechnen, und vieles mehr. Sie sind ein ganz besonderes Tier.”
“Das bin ich?”, fragte der Papagei erstaunt. „Ich habe magische Kräfte“
Ja, das sind Sie“, sagte Leo. “Sie haben magische Kräfte, die Sie noch nicht entdeckt haben. Sie können sich selbst und die Welt um sich herum verändern, wie Sie wollen. Sie sind ein wunderbares Tier.”
Der Papagei war sprachlos. Er konnte nicht glauben, was er hörte. Er schaute sich um und sah, dass alles anders war. Der See war kleiner geworden, die Bäume waren größer geworden, die Fische waren bunter geworden. Er sah auch, dass er selbst geschrumpft war. Er war jetzt so groß wie Leo und Lila.
“Was ist passiert?”, fragte er. “Wie habe ich das gemacht?”
“Das haben Sie mit Ihrer Fantasie gemacht”, sagte Lila. “Sie haben sich vorgestellt, wie die Dinge sein sollten, und sie sind so geworden. Sie haben die Macht, Ihre Träume wahr werden zu lassen.”
“Das ist unglaublich”, sagte der Papagei. “Ich wusste nicht, dass ich so etwas kann. Ich dachte immer, ich wäre nur ein normaler Papagei. Ich habe mich oft gelangweilt und einsam gefühlt. Ich hatte keine Freunde, mit denen ich spielen oder reden konnte. Ich hatte nur meinen Hunger, der mich trieb. Deshalb habe ich versucht, euch zu fressen. Es tut mir leid.”
“Das ist schon in Ordnung”, sagten Leo und Lila. “Wir verstehen, dass Sie nicht böse sind. Sie waren nur unglücklich. Aber jetzt müssen Sie das nicht mehr sein. Sie können alles haben, was Sie wollen. Sie können die Welt zu einem besseren Ort machen. Sie können auch Freunde finden, die Sie lieben und respektieren.”
“Wirklich?”, fragte der Papagei. “Glaubt ihr, dass jemand mit mir befreundet sein will? Auch wenn ich anders bin?”
“Natürlich”, sagten Leo und Lila. “Sie sind nicht anders. Sie sind einzigartig. Und das ist etwas Gutes. Sie haben so viel zu bieten. Sie sind klug, lustig, kreativ, und freundlich. Sie sind ein tolles Tier. Und wir sind gerne Ihre Freunde.”
“Das meint ihr ernst?”, fragte der Papagei. “Ihr wollt meine Freunde sein? Auch nach dem, was ich getan habe?”
“Ja, das wollen wir”, sagten Leo und Lila. “Wir verzeihen Ihnen. Wir wissen, dass Sie es nicht so gemeint haben. Wir mögen Sie, wie Sie sind. Wir wollen Ihnen helfen, Ihre Magie zu verstehen und zu kontrollieren. Wir wollen mit Ihnen Spaß haben und Abenteuer erleben. Wir wollen Ihre Gute-Nacht-Geschichte sein.”
Der Papagei war gerührt. Er fühlte sich zum ersten Mal in seinem Leben glücklich. Er hatte endlich gefunden, wonach er sich immer gesehnt hatte. Er hatte Freunde gefunden, die ihn akzeptierten und schätzten. Er hatte eine Familie gefunden, die ihn liebte und beschützte. Er hatte einen Sinn gefunden, der ihn erfüllte und inspirierte.
“Danke”, sagte er. “Danke, dass ihr meine Freunde seid. Danke, dass ihr meine Familie seid. Danke, dass ihr meine Gute-Nacht-Geschichte seid. Ihr seid die besten Tiere, die ich je getroffen habe. Ich bin so froh, dass ihr hier seid.”
“Wir auch”, sagten Leo und Lila. “Wir sind so froh, dass wir Sie getroffen haben. Sie sind unser Zauber-Papagei. Sie sind unser Held. Sie sind unsere Gute-Nacht-Geschichte. Wir lieben Sie.”
Sie umarmten sich und lächelten. Sie fühlten sich warm und geborgen. Sie wussten, dass sie zusammengehörten. Sie wussten, dass sie glücklich waren.
Und so endet die Geschichte von Leo und Lila, dem kleinen Löwen und der kleinen Löwin, die einen großen See besuchten und einen großen Freund fanden. Sie erlebten viele spannende Dinge und lernten viele interessante Tiere kennen. Sie hatten viel Spaß und viel Liebe. Sie waren die glücklichsten Tiere der Welt.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Gute Nacht. 🌙