Es war einmal ein kleines Dorf, das an den Ufern eines lebhaften Baches lag. Wenn der Winter sich dem Ende neigte, brachten die ersten Frühlingsregen das Dorf zum Leben. Die Kinder des Dorfes freuten sich besonders auf diese Zeit. Sie wussten, dass nach jedem Regenfall etwas Magisches passieren würde.
In diesem Dorf lebte ein aufgeweckter Junge namens Tim. Tim liebte den Frühling mehr als jede andere Jahreszeit. Er liebte das sanfte Prasseln des Regens auf den Dächern und den frischen Duft, der danach in der Luft hing. Aber was er am meisten liebte, war das Spielen in den Pfützen, die der Regen hinterließ.
Eines Tages, als ein besonders starker Frühlingsregen auf das Dorf prasselte, konnte Tim seine Aufregung kaum noch zügeln. Er zog seine Gummistiefel und seinen Regenmantel an und rannte hinaus in den Regen. Die Welt um ihn herum war in ein sanftes Grau getaucht, aber für Tim war sie voller Farben.
Er sprang in die größte Pfütze, die er finden konnte. Das Wasser spritzte hoch und glitzerte in der Luft, bevor es wieder auf den Boden fiel. Tim lachte vor Freude. Er liebte das Gefühl, wenn das kalte Wasser seine Stiefel berührte und das Kichern, das die Pfütze machte, wenn er hineinsprang.
Aber an diesem Tag war etwas anders. Als Tim in eine besonders große Pfütze sprang, hörte er ein leises Flüstern. Er hielt inne und lauschte. Das Flüstern kam aus der Pfütze. Es war die Stimme des Regens.
„Tim“, flüsterte der Regen, „du hast das Geheimnis der Pfützen entdeckt. Sie sind nicht nur zum Spielen da. Sie sind Tore zu einer anderen Welt. Eine Welt voller Abenteuer und Magie.“
Tim’s Augen leuchteten vor Aufregung. Er konnte es kaum erwarten, dieses Abenteuer zu beginnen. Er sprang erneut in die Pfütze und diesmal tauchte er in eine andere Welt ein. Eine Welt, in der die Regentropfen leuchteten wie Sterne und die Pfützen so groß waren wie Seen.
Er spielte den ganzen Tag in dieser magischen Welt. Er schwamm mit den Regentropfen, rutschte auf Regenbögen und tanzte mit den Wolken. Es war das größte Abenteuer, das er je erlebt hatte.
Als der Tag zu Ende ging und die Sonne unterging, verabschiedete sich Tim von der Regenwelt. Er sprang aus der Pfütze heraus und landete wieder in seinem Dorf. Er war nass und müde, aber sein Herz war voller Freude und Staunen.
In dieser Nacht, als Tim in seinem Bett lag und dem sanften Prasseln des Regens lauschte, fühlte er eine tiefe Dankbarkeit. Er wusste jetzt, dass nach jedem Regenfall ein Abenteuer wartete. Und er konnte es kaum erwarten, bis der nächste Frühlingsregen kam.
Und so endet unsere Gute-Nacht-Geschichte, liebe Kinder. Träumt von euren eigenen Abenteuern und denkt daran, dass nach jedem Regenfall eine Pfütze voller Magie wartet. Gute Nacht!